Die Welt ist ein Chaos. Ganz egal, wo man hinschaut, sieht man Handlungsbedarf. Verschmutzung, Überfischung, Klimawandel, Erderwärmung, Bürgerkrieg, Terrorismus, Lebensmittelknappheit, Epidemien, Naturkatastrophen, humanitärer Notstand – das sind nur ein paar Schlagwörter, die das Ausmaß der globalen Probleme erahnen lassen. Die UNO hat im Jahr 2015 in der „Agenda 2030“ festgelegt, dass nur eine internationale Zusammenarbeit diesen Herausforderungen die Stirn bieten kann.
17 Ziele wurden konkret definiert, um sicherzustellen, dass alle am selben Strang ziehen:
1. Armut
Egal, in welcher Form sie auftritt – Armut darf nicht toleriert werden. Einige Anstrengungen haben Erfolge verzeichnet. Statistiken zeigen, dass die Armut in knapp 40 Jahren um 2/3 reduziert wurde. Dennoch sind 3/4 Milliarden Menschen davon betroffen. Konkret sind soziale Systeme und Bewässerungsanlagen der Fokus.
2. Hunger
Es ist eine der grausamen Formen, in denen Armut auftritt. Hunger zu leiden ist eine alltägliche Qual für 1/10 der Weltbevölkerung. Der Ausbau der Landwirtschaft hat hier ein immenses Potenzial. Auch Versorgungssysteme müssen überdacht werden, sodass die vorhandenen Lebensmittel dort hinkommen, wo sie benötigt werden.
3. Gesundheit
Krankheiten und Epidemien sind nach wie vor der Hauptfeind des Menschen. 40 Millionen leben mit der Zeitbombe HIV. Malaria verzeichnet an die 200 Millionen neue Opfer jedes Jahr – global gesehen sterben 9 von 10 Menschen an irgendeiner Krankheit, Kinder inklusive. Gesundheitssysteme müssen mit erneuter Kraft priorisiert werden.
4. Bildung
Der Zugang zu Bildung ist nicht selbstverständlich. Über 60 Millionen Kinder, die im Primär- oder Volksschulalter sind, haben keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Lernen ist etwas, was über das Kindesalter hinaus fortgesetzt werden kann. Leider nicht für jeden – noch nicht.
5. Geschlechtergleichheit
Die Gleichstellung von Mann und Frau ist ein globales Problem. Als Beispiel sei erwähnt, dass heutzutage immer noch an die 12 Millionen Mädchen jährlich im minderjährigen Alter verheiratet werden. Die „Agenda 2030“ hat sich mit der Chancengleichheit für Mädchen und Frauen ein dringend notwendiges Ziel gesetzt.
6. Wasser & Sanitär
Jeder Mensch auf Erden soll Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Hier besteht dringendster Handlungsbedarf. Zudem sind hygienisch sanitäre Anlagen unbedingt notwendig, um einen Mindeststandard an Gesundheit gewähren zu können. Einige Krankheiten würden dann erst gar nicht ausbrechen.
7. Energie & Umwelt
In vielen Ländern bricht Chaos aus, wenn für einige Stunden der Strom ausfällt. Doch viele Menschen müssen ihren Alltag ganz ohne Elektrizität gestalten, ob sie es wollen oder nicht. Wir sprechen hier von 1,6 Milliarden Menschen. Die Stromversorgung in diesen Gebieten auszubauen ist ein Ziel der „Agenda 2030“. Gekoppelt ist das Ganze mit der Verwendung von erneuerbarer Energie.
8. Würde & Wirtschaft
Wirtschaftswachstum muss 3 Attribute aufweisen, damit es dem Menschen nicht schadet: nachhaltig, breitenwirksam und dauerhaft. Zudem soll auch Arbeit für alle geschaffen werden. Doch auch hier gilt: Jeder sollte produktiv eingesetzt werden und so, dass es dem Menschen würdig ist. Zurzeit gibt es etwa 200 Millionen Arbeitslose.
9. Industrie & Infrastruktur
Der Armut kann durch eine wachsende Industrie entgegengesteuert werden. Doch selbst die beste Wirtschaft ist machtlos ohne eine gut funktionierende Infrastruktur. In der „Agenda 2030“ wurde daher der Ausbau von etlichen Transportsystemen als Ziel definiert. So können immer mehr ländliche Gebiete in die Wirtschaft miteinbezogen werden.
10. Finanzgleichheit
Wohl kaum ein Missstand ist heute klarer zu sehen als die soziale Ungleichheit. Ein kurzer Blick auf die Finanzen veranschaulicht dies sehr deutlich. Die Reichsten dieser Welt – das sind in etwa 40 Personen – haben so viel Geld wie 3,7 Milliarden ärmere Menschen zusammen.
11. Stadtleben
Mehr als die Hälfte aller Menschen leben in der Stadt. Ein Großteil der globalen Ressourcen werden dort verbraucht. Dass die UNO hier die Finger am Puls hat, zeigt sich durch die Verbesserung des Lebensstandards in den Städten. Hierzu wurde der Begriff „Smart City“ kreiert.
12. Konsum & Produktion
In der „Agenda 2030“ wird an das Verantwortlichkeit-Gefühl des Einzelnen appelliert. Sowohl Produktion als auch Konsum kann viel nachhaltiger gestaltet werden. Momentan wandern weltweit beispielsweise 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel in den Müll.
13. Klima
Die Erderwärmung ist ein globales Problem, das uns regelrecht einheizt. Polareis, Meeresspiegel, Treibhausgase, Ozonloch und andere Begriffe sind reale Bedrohungen. Die UNO möchte darauf aufmerksam machen, dass wir nur gemeinsam dieser Herausforderung gegenüber treten können.
14. Lebensraum Ozean
Der Lebensraum Wasser ist etwa 3x mehr auf diesem Planeten als der Lebensraum Land. Plastik, Öl und Überfischung drohen diesen aber auszulöschen. Jeder Mensch heute isst durchschnittlich 30 Kilo Fisch im Jahr. Die „Agenda 2030“ hat den Schutz dieses Lebensraumes als notwendig definiert.
15. Lebensraum Land
Auch an Land wütet der Mensch. Boden, Wälder oder gesamte Ökosysteme stehen am Rande des Kollapses. Leben in aller Form wird hier dezimiert. Die Erhaltung dieses Lebensraumes ist ein wichtiges Ziel der UNO.
16. Frieden
Knapp 70 Millionen Flüchtlinge gibt es weltweit. Von Frieden und Gerechtigkeit sind wir weit entfernt. Das ist eines der Ziele, die in die „Agenda 2030“ aufgenommen wurden. Konkret heißt das, dass jedem Menschen Zugang zur Justiz gewährt wird. Institutionen sollen sich mehr auf den Menschen als auf Protokoll konzentrieren.
17. Kooperation
Das ist die Grundvoraussetzung aller anderen Ziele: die internationale Kooperation. Globale Probleme können nur durch globale Kooperation bekämpft werden. Kein Staat darf hier sein eigenes Süppchen kochen – sonst sind alle anderen Ziele von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
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